Simon Sinek hat in seinem berühmten TED Talk gezeigt, wie aus einer Überzeugung (WHY) eine inspirierende Botschaft wird. Wenn man sein Konzept des „golden circle“ auf Unternehmensebene anschaut, dann geht es beim WHY eigentlich um den Daseinszweck des Unternehmens („Wir existieren, weil wir daran glauben, dass….“). Das HOW beschreibt, wie die Arbeit erledigt wird, während im WHAT die Information steckt, welche Produkte und Services das Unternehmen überhaupt produziert bzw. bereitstellt.
Neulich arbeitete ich mit einem Managementteam am Thema self-empowered teams. Das Team hatte entschieden, seinen Bereich von insgesamt ca. 600 Mitarbeitenden innerhalb eines Konzerns in diese Richtung zu entwickeln.
Schon in den ersten Diskussionen wurde deutlich, dass jedes Teammitglied „self-empowered Team“ anders für sich definiert. Auf meine Bitte hin formulierten die Teammitglieder jeweils einen Satz, der ihr Verständnis eines self-empowered Teams beschreibt. Die Antworten reichten von „das Ziel muss klar sein“ über „jedes Teammitglied kann sein Bestes zum Ergebnis beitragen“, „die Freiheit, meine Aufgaben durch selbstgewählte Mittel und Methoden zu erledigen“, „jeder hat das richtige Maß an Information, um Entscheidungen zu treffen, die das vorgegebene Ziel erreichen helfen“, „die Freiheit, eigenständig Themen und Ressourcen zu (ver)planen“ bis zu „die Menschen entscheiden selbst darüber, wie sie ein gemeinsam vereinbartes Ziel erreichen“.
So unterschiedlich die Antworten waren, so deutlich war auch, dass– zumindest im Selbstverständnis der anwesenden Manager*innen – ein self-empowered Team vor allem Hoheit über das HOW hat. Wie gestalten wir unsere Arbeit? Wer trägt wie dazu bei, ein Ziel zu erreichen? Wie kommunizieren wir? Welche Meetings halten wir ab? Welche Methoden wenden wir an? Das sind alles Fragen des HOW.
Dies brachte mich auf den Gedanken, dass „self-empowered Teams“ möglicherweise wirklich zunächst beim HOW starten. Das HOW zu gestalten, wäre demnach der Einstieg. Reifere Teams (oder Teams in allgemein reiferen Organisationen) könnten auch über das WHAT bestimmen: Wenn der Zweck bzw. das Ziel durch ein klares WHY vorgegeben sind, wieso sollte ein „empowered Team“ nicht in der Lage sein, selbst zu entscheiden, durch welche Produkte oder Services sich der Zweck am besten verwirklichen lässt?
Die Kür wäre dann, dass self-empowered Teams auch über das WHY mitbestimmen. Ob das in einem Konzern funktioniert, lässt sich sicher diskutieren. Mir jedenfalls hilft die Kopplung an den golden circle seither, um mit Managern und Teams über das Thema zu sprechen. Und das ist ja auch schon mal was.